Technische Daten
Hersteller: Jung, Jungenthal
Typ: WR200B14
Fabrik-Nr.: 9585
Baujahr: 1941/42
Motor: MAK MS 24
Motor-Nr.: 120 112
Leistung: 216 PS
Hubraum: 36600cm
Motordrehz.: 900 U/Min
Höchstgeschw.: 60 km/h
Länge ü. Puffer: 8000 mm
Dienstgewicht: 26 t
Bremse: Druckluftbremse (Knorr)
Getriebe: Voith-Turbo-Getriebe
V20022 im Einsatz bei der AHE (Herbst 1999)
Lebenslauf unserer V20 022
Die WR 200 B14 gehört zu den ersten in größeren Stückzahlen gebauten hydraulisch angetriebenen Dieselloks höherer Leistung. Von der Baureihe wurden bis 1943 insgesamt 129 Stück von verschiedenen Herstellern für die Deutsche Wehrmacht gebaut. Daneben gab es eine dreiachsige Ausführung unter der Bezeichnung „WR360C14“ mit 360 PS Leistung. Diese Wehrmachtslokomotiven bildeten die Grundlage für alle späteren Großdiesellokentwicklungen.
Sie waren für Doppellokbetrieb vorbereitet. Zwei Lokomotiven wurden Führerhaus an Führerhaus gekuppelt und gemeinsam von einem der Führerstände aus gesteuert. Dazu waren sie mit Rückwandtür, Übergangsbrücke, Kettenübertragung und Verbindungswellen ausgerüstet. Nach Kriegsende gelangten viele Maschinen unter der Bezeichnung V20 zur Deutschen Bundesbahn oder Privat- und Industriebahnen.
Unsere V20 022 wurde von der Wehrmacht im Heeres-Verpflegungsamt Darmstadt eingesetzt, wo sie täglich 2-3 Stunden im Rangierdienst zu leisten hatte. Nach Kriegsende kam sie zunächst zum Bw Darmstadt (4.9.-20.9.1947)
Weitere Stationierungen:
01.10.1947-28.07.1948 Bw Frankfurt/Main
29.07.1948-22.11.1949 Bw Bocholt
01.12.1950-24.01.1951 Bw München Hbf
30.03.1952-28.08.1962 Bw Regensburg
Obwohl die Lok von der DB bereits mit einem MAK-Tauschmotor, Einmannbedienung und Sifa ausgerüstet war, wurde sie 1962 als erste V20 der DB an die Zuckerfabrik Dinklar, einem frachtstarken Anschließer an die DB, verkauft. Hier war sie auf der Anschlussbahn zum Bf Bettmar bis 1975 im Einsatz. 1980 wurde sie vom Verein erworben, 1981 zur Almetalbahn überführt und ist stand seitdem bei der Museumsbahn sehr zuverlässig ohne nennenswerte Ausfälle im Einsatz – oft im Verbund mit der T3 „Schunter“.
Durch den Zugang der Lok „Salzi“ wurde die V20 022 Mitte der 2000er Jahre zunächst konserviert abgestellt und soll ab ca. 2020 wieder aufgearbeitet und einer Hauptuntersuchung unterzogen werden. Hierfür sprechen unter anderem die bahn- und regional industriegeschichtliche Relevanz dieses Fahrzeuges.
Interessant ist zudem der eventuell der langfristig eventuell darstellbare Doppellokbetrieb mit der in Privatbesitz befindlichen „V20 261“ der ehemaligen LSE.