Sanierung der kleinen Feldwegbrücke
Direkt im Anschluss an die im Frühjahr 2002 erfolgte Wiedereröffnung des Streckenabschnitts vom Bahnhof Almstedt-Segeste bis zum Haltepunkt Segeste-Grillplatz wurden die Arbeiten zur weiteren Streckensanierung Richtung Streckenende bei km 5,05 aufgenommen. Dazu galt es zunächst, die Feldwegbrücke am westlichen Rand Segestes zu sanieren. Zum Sanierungsbericht gelangen Sie über die folgende Infobox.
Aufarbeitung der kleinen Feldwegbrücke
Die kleine Feldwegbrücke wurde zusammen mit der Gesamtstrecke Bodenburg – Elze(Han) im Jahre 1901 errichtet. In den 2000er Jahren erfolgte eine umfangreiche Aufarbeitung des Trägers. Dabei wurde festgestellt, dass er in außerordentlich gutem Zustand ist und weiterhin eine Befahrung zuließe. Dies ist wichtig, um die vorgesehene Streckenerweiterung zum km 5,05 umsetzen zu können.
Vorbereitungen zum Gleisbau im Jahr 2005
Bereits 1998 hatte der Vereinskollege Hansi Wolter den an die Feldwegbrücke anschließenden ca. 150m langen Trassenabschnitt mit seiner Planierraupe plangeschoben. Inzwischen war jedoch dieser Bereich durch Dornenbüsche und Pioniergehölz komplett zugewachsen. Allein drei Wochenenden benötigten die Aktiven, sich durch diesen „Dschungel“ zu kämpfen, wobei schließlich Michael mit Hansis Raupe kräftig mithalf. Wie sich schnell herausstellte, waren Wurzeln tief in das Schotterbett gedrungen. Da man nicht nach kurzer Zeit neue Dornen haben wollte, wurde mit der Raupe das Planum bis in eine „wurzelunkritische“ Tiefe abgeschoben. Entsprechend wird das Planum jedoch wieder mit neuem Schotter aufgefüllt und die neu verlegten Joche unterstopft werden müssen. Inzwischen ist bereits das Gleis wieder bis über die Feldwegbrücke hinaus verlegt worden.
Nachdem die Ausrodungsarbeiten im neuzubauenden Abschnitt abgeschlossen waren, bestand im Winter 2005/2006 die nächste Aufgabe darin, den Lückenschluss zwischen der kleinen Feldwegbrücke und der bestehenden Gleisanlage herzustellen und vor allem mit schweren Fahrzeugen wie unserem Schienenkran sicher befahrbar zu machen. Zunächst wurde das fehlende Gleisjoch in die Lücke eingepasst, provisorisch per Hand unterstopft und darauf das nächste über die Brücke ragende Joch angeschlossen. Zum Gründen der nun provisch liegenden Gleisverbindung musste nun Schotter aus dem Museumsbahnhof an die Gleisbaustelle transportiert werden. Dies wurde zunächst mit einer am Kranausleger angehängten Schüttmulde erledigt. Nachdem eine Belastbarkeit des neugelegten Joches durch Unterstopfung sichergestellt war, konnte unser Schotterwagen eingesetzt werden. Die Verladung des Schotters erfolgte mit dem Seilbagger. Zuletzt wurde mit den elektrisch betriebenen Stopfhacken das beschotterte Joch endgültig gestopft. Das über die Brücke ragende nächste Joch musste schließlich noch mit speziellen Passschrauben befestigt werden, die für teures Geld über eine Gleisbaufirma erworben werden konnten. Die unterstehenden Bilder geben einen kleinen Einblick in die wichtigsten Arbeiten.
Der Gleisbau ab Herbst 2006: Grobausrichtung der Joche
Im Herbst 2006 wurde der Wiederaufbau des Teilabschnitts Feldwegbrücke – Kreisstraßenbrücke wieder kräftig vorangebracht. Nachdem fast ein Jahr lang die Arbeiten ruhten, musste zunächst mit Hilfe der Planierraupe und in mühseliger Handarbeit das überwuchernde Strauchwerk von der Trasse entfernt werden. Nachdem dies an einem Wochenende erledigt war, konnte mit dem Auslegen der Gleisjoche begonnen werden. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger, als bei dem einstmals akkurat durch unser Vereinsmitglied Hansi Wolter planierten Abschnitt Almstedt – Grillplatz. Der im neuen Bereich planierte Unterbau war ungleich welliger, so dass nach dem Auslegen jedes Joches erst einmal grob unterfüttert werden musste, um eine Befahrbarkeit des provisorisch verlegten Gleises zu gewährleisten. Ausgelegt wurde bis zum letzten vollständig verlegbaren Joch vor der Kreisstraßenbrücke. Da noch Stöße nachzuschneiden waren und folglich die Schienen gelöst und nachrückt werden mussten, ist die endgültige Lücke erst nach Abschluss dieser Arbeiten ermittelbar. Als nächster Schritt erfolgte das grobe Ausrichten und danach das Einschottern der Gleise. Von der Feldwegbrücke an wurde nun zunächst das Gleis auf Höhe gebracht und gestopft, die Stoßlücken nachgeschnitten und Schienen nachgerückt, sowie abschließend mit dem Bohren der Löcher und nachfolgend dem Verlaschen der Joche begonnen.
Der Gleisbau ab Frühjahr 2008: Finale Ausrichtung und Stopfen der Joche
Nach leider wieder viel zu langer Unterbrechung (es waren über den Winter andere Dinge wichtiger) ging im Frühjahr 2008 der Bau der Neubaustrecke zwischen den beiden Brücken in die Schlussphase. Nachdem zunächst das Gleis wieder von den unermüdlich wachsenden Brombeeren freigelegt worden war, konnte glücklicherweise durch die Kontakte des Mitglieds Jannik Wagner, bzw. seines Vaters eine kleine Stopfmaschine leihweise durch die Gleisbaufirma Albert Fischer zur Verfügung gestellt werden. An einem Wochenende im April wurde nun die gesamte Strecke gestopft. Am Wochenende zuvor hatte man die Joche seitlich bereits ausgerichtet.
Die folgenden an diesem Tag entstandenen Bilder geben einen kleinen Einblick über die ausgeführten Arbeiten.
Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei der Firma Albert Fischer Gleisbau, die uns die Stopfmaschine für die Arbeiten leihweise zur Verfügung gestellt hat. Dank dieser Unterstützung ist die „Neubaustrecke“ nun so weit fertiggestellt, dass die bahnamtliche Abnahme grundsätzlich erfolgen kann. Da dieser Gleisabschnitt an den Bahnhofsfesten und Fahrtagen zum Abstellen von Teilen der umfangreichen Fahrzeugsammlung benötigt wird, kann der Abschnitt noch nicht für den Fahrbetrieb genutzt werden.
Sobald die geplante Abstellanlage am Westkopf des Museumsbahnhofs gebaut worden ist, kann der in den 2000er Jahren fertiggestellte Abschnitt in den Fahrgastbetrieb gehen. Die Lage und Trassierung dieses Abschnitts im Anschnitt erlauben schöne Ausblicke bis zu den Sieben Bergen und zur ICE-Schnellfahrstrecke.