Technische Daten
Typ: G02 „Hannover“
Hersteller: Linke-Hofmann Breslau
Baujahr: 1907
Fabrik-Nr.: unbekannt
Eigengewicht: 10300 kg
Tragfähigkeit: 15750 kg
Ladelänge: 7920 mm
Ladebreite: 2690 mm
Ladefläche: 21,3 qm
Ladegewicht: 15000 kg
Anzahl der Achsen: 2
Achsstand: 4500 mm
Länge ü. Puffer: 9300 mm
zul. Höchstgeschw.: 65 km/h
Bremse: Kkg
Achshalter: Preßblechachshalter
Lebenslauf unseres G02 „Hannover“
Neben den gedeckten Güterwagen der Gattung Gw 01 (AHE GW 58) übernahm die Deutsche Reichsbahn von der ehemaligen KPEV eine weitere Gruppe von Güterwagen,
die ab 1890 gebaut wurden und ein Ladegewicht von 15 t (Tragfähigkeit 15,75 t) aufwiesen. Ihr Achsstand betrug 4,5 m und die LüP 9,3 m ohne Bremserhaus, bzw. 9,6 m mit Bremserhaus (AHE GW 62).
Im Aussehen und den Abmaßen entsprachen diese Fahrzeuge schon weitesgehend den Wagen der Verbandsbauart G10 ab 1910 (AHE GW 57).
Insgesamt beschaffte die preußische Staatsbahn 47.533 Fahrzeuge dieses Typs. Bei der Deutschen Reichsbahn wurden die Fahrzeuge zusammen mit bauartähnlichen Wagen anderer Länderbahnen als „G Hannover“eingereiht.
Die Deutsche Bundesbahn zeichnete nach 1951 noch etwa 4600 Wagen zu G02 um und reihte sie in die Nummerngruppe 100100 bis 109999 ein.
Der größte Teil dieser Wagen wurde schon in den fünfziger Jahren in den Bereitschaftswagenpark (zu erkennen an dem B im Dreieck neben dem Gattungszeichen) eingereiht und bis 1960 ausgemustert.
Etliche Wagen wurden in das Umbauprogramm für die Gms54 aufgenommen, wobei ihre noch brauchbaren Teile weiterverwendet wurden. Vereinzelt überlebten Wagen dieses Typs als Bahnhofswagen in Nebenbahnhöfen bis in die achtziger Jahre.
Unser Wagen wurde nach dem Musterblatt IId8 (7. Auflage) bei Linke-Hofmann in Breslau gebaut. Von einem weiteren Vertreter der Gattung G02 (AHE GW 62) unterscheidet er sich durch die Preßblechachshalter und die Tatsache,
dass er der bremserhauslosen Bauart angehört. Bei der Deutschen Reichsbahn erhielt er die Nummer „Han. 1696“. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er an die „Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter“ verkauft.
Im Jahr 1976 konnte er von dort gemeinsam mit einem Post-Packwagen (AHE GW 50) und einem Flachwagen (AHE GW 56) von der „Arbeitsgemeinschaft historische Eisenbahn e.V.“ erworben und über die Schiene nach Almstedt überführt werden.
Eine Aufarbeitung des Wagens wurde im Jahr 2007 begonnen. Es zeigten sich nach der Entfernung der abgängigen Holzverschalung an den senkrechten Rahmenprofilen, sowie im Fahrwerksbereich,
insbesondere an den Pufferbohlen derart substanzielle Schäden, dass eine Aufarbeitung des Wagens einem Neubau gleichgekommen wäre.
Vor diesem Hintergrund wurde beschlossen, den GW 55 zu zerlegen und das dem GW 55 baugleiche Fahrwerk des Kranschutzwagens (AHE DF63) mit den Aufbauten, sowie weiteren altbrauchbaren Ersatzteilen des GW 55 wieder zu einem G02 zu komplettieren.
Der Fahrzeugrahmen soll nicht als Kernschrott enden, sondern -durchaus eisenbahnüblich- als Basis für einen vor dem Lokschuppen zu errichtenen Kohlebansen dienen.