Bei unserer Ankunft ist die Draisine mit einer Plane abgedeckt. Bei einem ersten unangekündigten Besuch im Jahr 2005 stand das Fahrzeug jedoch völlig ungeschützt im Freien. Dafür hatte man sich jedoch schon damals ein Bild über den schlechten Allgemeinzustand machen können.
Der Anblick der abgedeckten Draisine ist dann aber dennoch ein ziemlicher Schock: In der Zeit seit der Abholung in Almstedt vor 5 Jahren ist optisch leider überhaupt nichts getan worden. Im Gegenteil: Der Zustand der Draisine hat sich erheblich verschlechtert. Im unteren Bereich der Türen ist die Karosserie fast durchgehend durchrostet. Auf einen Blick ist klar: Hier wird mehr zu tun sein, als nur ein Neuanstrich…
Ein erster Blick ins Fahrzeuginnere lässt Böses erahnen: Schnell wird die Herkunft des muffigen Innenraumklimas klar: Der aus mehrschichtigem Holzwerkstoff bestehende Fußboden ist durch permanentes Eindringen von Regenwasser aufgequollen und modert vor sich hin.
Aber stehenlassen will man die Draisine nun aber auch nicht. Schließlich hat es viel Verhandlungsgeschick gekostet, sie überhaupt wiederzuerhalten. Außerdem ist prinzipiell alles reparabel. Also wird die Draisine auf dem Abstellgleis bis zu einer geeigneten Stelle entlanggeschoben und um 90 Grad gedreht.
Der Bordkran von Michael Börngens LKW zieht die Draisine über die schon beim V20261-Transport erfolgreich eingesetzten (und mittlerweile auch wieder gerichteten) Hilfsschienenprofile auf den Transportanhänger.
Der Anhänger erweist sich als für diesen Transport ideales Fahrzeug. Durch die klappbare Ladefläche ist es bequem möglich, die Draisine auf- und später in Almstedt wieder abzuladen.
Nach Überwindung des Schwerpunktes klappt die Ladefläche in die Waagerechte. Nun steht die Draisine schon einigermaßen abrollsicher und kann zunächst mit der Handbremse gehalten werden. Währenddessen werden schon mal die Hilfsschienen abgebaut.
Kurz nach der Ankunft steht die Draisine noch neben dem Almstedter Lokschuppen. Sie stand längere Zeit in diesem und eine Aufarbeitung wurde begonnen. Durch glückliche Fügung konnte sie als Leihgabe an die Kalibahn nach Wathlingen gehen, wo sie aufgearbeitet worden ist und regelmäßig eingesetzt wird.